Während für die Impfungen vor Ort die räumlichen Voraussetzungen mit dem Impfzentrum beim Kreishaus in Verden geschaffen worden sind, erfordert die Bewältigung des Infektionsgeschehens immer noch den gleichbleibend hohen Einsatz des Gesundheitsamtes. So waren und sind pro Tag bis zu 500 Anrufe erforderlich, um Kontakte von infizierten Bürgerinnen und Bürgern nachzuverfolgen und Massenausbrüche zu verhindern. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Gesundheitsamtes ist es zu verdanken, dass das bisher so erfolgreich im Landkreis Verden gelang. So konnten die rund 50 täglichen Neuinfektionen Mitte November innerhalb von zweieinhalb Wochen auf den derzeitigen Stand von etwa 15 pro Tag gesenkt werden. Ein Ergebnis, das ohne die gute Zusammenarbeit mit allen beteiligten Akteurinnen und Akteuren sowie den gefährdeten Einrichtungen nicht möglich gewesen wäre, wofür ich mich ausdrücklich bedanke.
Mit den nun in Deutschland gestarteten Impfungen sowie dem Rückgang der Infektionen und der Zahl an Todesfällen dürfen wir jedoch nicht dem Trugschluss unterliegen, dass die Krise mit ihrer medizinischen Eindämmung erledigt sein wird. Noch lange werden uns ihre Folgen beschäftigen: die Vereinsamung gerade von älteren und kranken Menschen, die eingeschränkten Bildungschancen für unsere Kinder, die Arbeitslosigkeit und die wirtschaftliche Gefährdung ganzer Branchen.
Absehbar ist, dass die medizinischen Probleme schrittweise hinter die sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen zurücktreten werden, die wir bei enger werdenden Haushaltsspielräumen auffangen müssen. Tröstlich ist, dass der Landkreis Verden in guten Zeiten immer Zukunftsvorsorge betrieben hat und dementsprechend in den vergangenen zehn Jahren über zwei Drittel seiner Schulden getilgt werden konnten. Auch die Wirtschaft unseres Landkreises erweist sich als vergleichsweise robust. Ganze Beschäftigtengruppen leisten Großartiges. Mein besonderer Dank gilt all denen, die beispielsweise am Kranken- und Pflegebett, in den Hilfsorganisationen, in Supermärkten und an vielen anderen Orten im Rahmen der Pandemiebewältigung in der vordersten Reihe standen und weiter stehen werden.
Die Krise erforderte von uns, durchgehend achtsam gegenüber einem unsichtbaren Krankheitserreger zu sein. Achtsamkeit und Aufmerksamkeit werden wir nun auf die Mitmenschen richten, die in den vergangenen Monaten gesundheitlich, sozial und wirtschaftlich am meisten zu leiden hatten. So werden wir im Jahr 2021 zeigen, dass es dem Virus nicht gelang, unsere Sehnsüchte nach Nähe, Freiheit und Solidarität zu besiegen!
Ihnen und Ihren Lieben wünsche ich ein gesundes und erfolgreiches Jahr 2021!
Ihr Peter Bohlmann